Wegekreuz: Unterschied zwischen den Versionen
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Datei:DSC02890 Wegekreuz.jpeg|Leutasch, Marterl im Schnee | Datei:DSC02890 Wegekreuz.jpeg|Leutasch, Marterl im Schnee |
Version vom 25. Juni 2018, 15:38 Uhr
Wegekreuz / Bildstock / Marterl:
Die Begriffe verschwimmen heute: Inhalt, Beschreibung und Namensgebung werden überregional benutzt.
Wegekreuz: Holz- oder Steinkreuze laden ein zum Innehalten: ein bißchen nachdenken über sich und andere, um sich schauen, die Bedeutung der Natur spüren, vielleicht ein wenig beten, um Hilfe bitten oder danken.
Manchmal erzählen sie eine Geschichte:
Gedenkkreuz erinnert an eine Person oder ein Ereignis.
Sühnekreuz oder Bußkreuz soll einen Fehler oder eine Schandtat wieder gutmachen.
Feldkreuz markiert wichtige Kreuzungen, Plätze und Grenzen. Es steht vielleicht an einer alten Hauptstraße, wo einst die Römer entlang zogen oder vielleicht Johann Wolfgang Goethe mit seiner Kutsche fuhr.
Bildstock: das Wort kommt ursprünglich von einem Stück Holz, in welches in eine ausgeschnitzte Mulde ein Bild gesetzt wurde. Heute gibt es Bildstöcke aus Holz und Stein. Die Mulde ist zu einer Nische geworden, in welcher ein Bild oder eine Skulptur gezeigt wird. Oft ist es ein Kruzifix oder eine Mariendarstellung, manchmal die Kopie eines Gnadenbildes aus der Umgebung. Es kann auch die Muttergottes von Lourdes und vieles mehr sein.
Marterl: das Wort wird in Süddeutschland und Tirol für Holztafeln verwendet, die am Wegesrand stehen. Sie beschreiben mit Text und Bild ein Unglück, das an der Stelle geschehen ist: dem Toten war ein Leid, eine "Marter" widerfahren.
Moderne Marterl sind die Tafeln und Kreuze an den Straßenrändern, die an Unfallopfer erinnern.
Ettal, Wallfahrtskirche: dreißigjähriger Krieg
Weitere Darstellungen: Wegekreuz (Bilder)
Totenbrett (sehr selten): dieses Brett wurde zur Erinnerung an einen Verstorbenen aufgestellt. Bevor die Särge im 17. Jh. aufkamen, wurde der Tote, eingehüllt in ein Leinentuch, auf ein Bahrbrett gelegt und mit dem Brett beerdigt. Manchmal legte man das Brett auf das Grab, wo es verrotten konnte. Man sagte, erst wenn das Holz verrottet sei, kann der Verstorbene dem Fegefeuer entfliehen. Später wurden diese Bretter zu Gedenktafeln, auf die Namen und Sprüche geschrieben wurden. Ziel war, den Wanderer zu einem Gebet für den Toten zu ermuntern:
"Ich lieg im Grab und muß verwesen / was ihr jetzt seid / bin ich gewesen / was ich jetzt bin, das werdet ihr / geht nicht vorbei und betet mir!"
Neunerkreuz (nur bei Neumarkt - St.Veit): 1809, am 24. April fallen in der Schlacht bei Neumarkt-St Veit (Napoleon und Bayern gegen Österreich, das hier zum ersten Mal Naopolen besiegt) so viele Soldaten, dass man einen Teil von ihnen am Ort ihres Sterbens begräbt. Ein Kreuz mit zwei gekreuzten Degen unter dem Kruzifix weist auf die Grabstelle.